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Die Demokratie ist kein Sofa!

Liebe Leserinnen und Leser,

ein Jahr neigt sich dem Ende und doch ist es zu früh, Ihnen jetzt schon schöne Weihnachtsfeiertage und einen fröhlichen Jahreswechsel zu wünschen. Es war ein ereignisreiches Jahr und doch ich will sie jetzt nicht mit einer Bilanz des bisherigen Geschehens in unserem Verein langweilen. Das können sie auf unserer Webseite nachlesen und sich über die aktuellen Entwicklungen informieren.

Vielmehr will ich sie auffordern, bei uns mitzumachen. Ich weiß. Im Dezember kommen immer alle ehrenamtlichen Organisationen und werben Spenden ein. Ja natürlich, auch unser Verein braucht Geld, um all die Ideen und Projekte umzusetzen, die für uns wünschenswert sind. Aber vielmehr brauchen wir SIE. Sie mit ihren Ideen, Vorschlägen, Erfahrungen, Kompetenzen und ihr Engagement für unseren Kiez und Stadtbezirk.

Unsere Aufgabe als Karlshorst e.V. ist es, unsere Arbeit an der Schnittstelle zwischen Politik und Gesellschaft fortzuführen. Unsere Forderungen nach mehr direkter Demokratie, Transparenz und Bürgerbeteiligung sind aktueller und wichtiger denn je. Denn die Ursache für das Erstarken (autoritär-)populistischer Parteien ist das sinkende Vertrauen in die Politik und die wachsende Unzufriedenheit mit den Angeboten etablierter Parteien. Jetzt werden sie sagen, man kann ja doch nichts machen und ihre Unzufriedenheit basiert auf diversen Erfahrungen.

Die Unzufriedenheit ist ein Warnzeichen und doch nur eine Seite der Medaille. Die andere Seite ist ein nicht erfüllter Demokratieanspruch. Der wachsenden Unzufriedenheit und dem Gefühl, nichts bewirken zu können, kann man begegnen. Lassen sie uns gemeinsam, uns selbst regieren, denn:

„Wie aber sollen diejenigen, die sich nicht einmal selbst regieren können, die Richtigen wählen, die sie regieren sollen? Eine Frage, gestellt im frühen 19. Jahrhundert, von Alexis de Tocqueville (1805-1859 – französischer Aristokrat); hundertachtzig Jahre später, in den Zeiten von Donald Trump, ist sie von frappierender Aktualität.“1  

In diesem Sinne wünsche ich ihnen eine nicht allzu stressige Vorweihnachtszeit und vielleicht haben sie, in der besinnlichen Weihnachtszeit, oder zwischen den Jahren, Gelegenheit über eine Beteiligung in unserem Verein, egal ob finanziell oder (noch besser) persönlich, nachzudenken.

Beste Grüße

Michael Fülle

1 Richard David Precht Eine Geschichte der Philosophie Band 3 – Sei du selbst – Von der Philosophie nach Hegel bis zur Philosophie der Jahrhundertwende(S. 169)