In klarer, einfühlsamer, unsentimentaler Sprache fasst Helga Schubert in 29 Erzählungen aus ihrem Leben zusammen, wie sie die Konflikte zur Mutter und der alltäglichen Situation in dem sowjetisch besetzten Teil Karlshorsts erlebt und bewältigt hat.
Die analytische Ader ihrer Ausbildung als Psychologin unterstützt sie offensichtlich in ihrer Sprachbegabung. Ihre kurzen Erzählungen lesen sich frisch, mit einer Spur Humor.
2020, erst mit 81 Jahren, wurde die Autorin mit dem Ingeborg-Bachmann-Preis ausgezeichnet, 1980 nach Vorschlag von Günter Kunert durfte sie, die von der Stasi observiert wurde, nicht ausreisen, war jedoch Mitglied im Schriftstellerverband.
Nur Insidern war Helga Schubert, alias Helga Helm, als Ehefrau des Malers und Professors für Klinische Psychologie Johannes Helm in der DDR ein Begriff, auch wenn sie seit den 60er Jahren schrieb und vorrangig auf westlicher Seite veröffentlicht wurde: Kinderbücher, Theaterstücke, Hörspiele, Fernsehspiele. In Prosatexten schildert sie präzise Schicksale aus dem DDR-Alltag. Nach der Wende fand ihr dokumentarisches Werk „Judasfrauen“, das Denunziationen von Frauen im Dritten Reich thematisiert, Beachtung.
Seit 2008 lebt sie in Neu-Meteln bei Schwerin – auch als Künstlerkolonie Drispeth bekannt.
Wow, das liest sich total interessant. Macht Lust auf Lesen. Danke und einen gemütlichen 2. Advent Heidi