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DIE EISMALERIN

Die isländische Schriftstellerin Kristin Marja Baldursdóttir, 1949 geboren, ist in ihrer Heimat eine sowohl bekannte als auch geachtete Literatin und Journalistin. 2013 erschien der Roman „Die Eismalerin“ im Fischer-Verlag. Der Titel macht neugierig.

Das Besondere an diesem Buch sind die jedem Kapitel vorangestellten beschriebenen Bilder, als blättere man im Nachlass der Malerin und erfährt im Folgenden dazu den erlebten Hintergrund. Haften bleibt die verhaltene, leicht graue Farbgebung oder die zarten Bleistiftzeichnungen der festgehaltenen Szenen, so, als sei man selbst mit einbezogen. So vermittelt sich die Atmosphäre des faszinierenden Landes aus Feuer und Eis, gewaltig, geheimnisvoll, rau und schön zugleich.

Dies lässt sich ebenso auf die Lebensweise der Menschen übertragen, die mit Widerstandsfähigkeit, Einfachheit, Sozialgeist und einem enormen Einsatzwillen diesen naturgegebenen Herausforderungen begegnen. Dazu gehört auch, dass Trolle und Elfen, gute wie böse, mit ihrer magischen Kraft traditionsbedingt eine wesentliche Rolle spielen.

Im Mittelpunkt steht das Leben einer Frau, eine begabte Malerin, die zwar nicht im Eis malt, aber alles um sie herum ist eisig. Karita, empfindsam und hart zugleich in allem, was sie beharrlich durchzusetzen weiß. Der Vater kam, wie es oft geschah, vom Fischen auf hoher See nicht zurück und hinterließ seine Frau mit sechs Kindern. Karita, die Jüngste, war kaum vier Jahre alt. Mit unvorstellbarem Ehrgeiz zieht die Mutter als Witwe in eine weniger raue Region mit dem Ziel, all ihren Kindern eine Ausbildung zuteilwerden zu lassen, was als Wahnwitz bewertet wurde. Aber sie schaffte es. Eine „gute Fee“ bemerkte Karitas Begabung zu malen, organisierte und zahlte für sie sogar das Kopenhagener Kunst-Studium, denn erst 1911 gab es die erste eigenständige Universität in Island. Karitas feurige und entbehrungsreiche Liebe ist dramatisch. Trotz aller Widerstände blieb sie bei ihrer Leidenschaft, zu malen… Schließlich wendet sich das Blatt, wieder steht sie vor einer schweren Entscheidung.

Dieses Buch haben wir bei unserem letzten Treffen der Bücherfreunde im Verein „Karlshorst e.V.“ kennengelernt.

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