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Eine Müllverbrennung durch die Hintertür?

Vattenfall plant auf dem Gelände neben dem Kraftwerk Klingenberg, hinter der Gaswerksiedlung an der Köpenicker Chaussee sowohl ein riesiges Rechenzentrum als auch ein Biomassekraftwerk. Diese Kombination ist eine kluge Idee, denn der im Kraftwerk produzierte Strom kann direkt im Rechenzentrum verbraucht werden. Und noch viel wichtiger: Die gewaltige Abwärme des Rechenzentrums kann in das Fernwärmenetz eingespeist werden. Dieses Projekt ist ein wesentlicher Baustein in dem „Fahrplan“ von Vattenfall, die Wärmeerzeugung in Berlin bis 2040 klimaneutral zu gestalten.

Problematisch wird bei dem Biomassekraftwerk jedoch die Beschaffung des notwendigen Brennstoffs. In der wenig beachteten Pressemitteilung vom 27.01.2024 informiert Vattenfall über dieses Projekt und nennt dabei neben vielen anderen Bezugsquellen auch den entscheidenden Begriff „Thermische Abfallverwertung“, was lediglich eine Umschreibung für eine Müllverbrennung ist.

Bereits in den 90er Jahren war auf diesem Gelände eine Müllverbrennungsanlage geplant, die nach heftigen Protesten aus der Bevölkerung jedoch nicht gebaut wurde. Gleichwohl ist im gültigen Flächennutzungsplan dieses Gelände (immer noch) für die Abfallverwertung vorgesehen.

Wenn in dem „Fahrplan“ formuliert wird: „Der Anteil der thermischen Abfallverwertung soll im selben Zeitraum auf rund zehn Prozent steigen“, muss man sich ernsthaft fragen, ob hier eine Müllverbrennung durch die Hintertür eingeführt werden soll.