Kategorien Bebauung Schlagwörter

Bericht zur ersten Einwohnerversammlung per Videotelefonie

Am 14.1.2021 fand die erste virtuelle Einwohnerversammlung zum Thema Trabrennbahn statt. Nach Begrüßung und Vorstellung des Vereins Karlshorst e.V. wurden die wesentlichen Merkmale der Planung der zur Zeit aktiven Bürgerbeteiligung auf MeinBerlin vorgestellt: 2 Punkthäuser nahe des Eingangsportales, 3 große Bauten entlang der Treskowallee sowie die massive Bebauung entlang der Bezirksgrenze im Süden des Geländes. Die Bauten sind zum Teil 6 Geschosse hoch (5 GS & Staffelgeschoss) und beanspruchen die noch verfügbaren Freiflächen und Parkplätze. Der Flächennutzungsplan muss hierzu verändert werden.

Vor der weiteren Diskussion wurde eine Umfrage unter den fast 50 Teilnehmern durchgeführt:


Naherholung und Naturschutz ist das herausragende Thema, aber nicht die Schaffung von weiterem Wohnraum an diesem Ort!


Reiten ist deutlich vor dem Trabrenn- und Therapiesport die bevorzugte Pferdesportart.

Eine Änderung des Flächennutzungsplanes wird eindeutig abgelehnt

Die Diskussion war geprägt von der Sorge um die weitere Entwicklung. Es wurde z.B. betont, das Pferde als Fluchttiere Platz und auch Ruhe benötigen und deshalb ein Sportplatz in der Mitte der Rennbahn keine sinnvolle Nutzung darstellt. Auch im Tagesspiegel wird die Premiere der ersten virtuellen Einwohnerversammlung im Bezirk Lichtenberg in fast symbolischer BVV-Stärke (55 Mitglieder) erwähnt. So einfach kann Bürgerbeteiligung sein!

Als nächster Schritt sind nun 4 Arbeitsgruppen zu den nachfolgenden Themen geplant um die Situation genauer zu verstehen:

  • Pferdesport
  • Eigentümerstruktur
  • Bauleitplanung und Entscheidungsprozesse
  • Alternative Nutzungskonzepte

Zur Mitarbeit bitten wir um Ihre Anmeldung unter: https://karlshorst.de/recht/kontakt/

Das große Bild hierzu:

Zum diesem Thema haben wir eine Schwerpunktseite erstellt, die den komplexen Sachverhalt inklusive umfangreicher Quellenangaben bündelt.
Lesen Sie mehr unter Bedroht: Trabrennbahn Karlshorst

1 Gedanke zu „Bericht zur ersten Einwohnerversammlung per Videotelefonie“

  1. Ich verweise auf eine Stellungnahme des NABU zum geplanten Bauvorhaben Trabrennbahn, welcher eine Bebauung bzw. das geplante Projekt aus Sicht des Naturschutzes komplett ablehnt:
    Hier der Link & der betreffende Kommentar:
    https://mein.berlin.de/projekte/trabrennbahn-karlshorst/

    Zitat:
    Nach § 7 Abs. 2 NatSchG Bln sind die Inhalte der Landschaftsplanung in der Bauleitplanung zu berücksichtigen. Dabei sind nicht nur die Darstellungen, sondern auch deren Festsetzungen zu berücksichtigen. Im Landschaftsprogramm(LaPro) für Berlin ist im Programmplan Biotop- und Artenschutz die Trabrennbahn und Ihre Umgebung für die Pflege/Entwicklung von sonstigen Eignungsflächen für den Biotopverbund festgesetzt. Dadurch wird der Fläche eine hohe Bedeutung für den Biotopverbund beigemessen. Außerdem ist das Gebiet im selbigen Programmplan als Waldbaumsiedlungsbereich ausgewiesen. Dies beinhaltet die „Sicherung eines hohen Grünflächenanteils und Vermeidung baulicher Verdichtung im Übergangsbereich zu den Wäldern“. Darüber hinaus sollen dort gebietstypische Vegetationsbestände erhalten werden. Im Programmplan Naturhaushalt/Umweltschutz des LaPro ist die Fläche u.a. als Grün- und Freifläche festgesetzt und damit für die Anpassung an den Klimawandel, den Rückhalt des Wassers in der Landschaft und dadurch für die Sicherung einer ausreichenden Wasserversorgung festgeschrieben. Auch im Flächennutzungsplan ist das betreffende Gebiet als „Grünfläche“ gekennzeichnet. Gemäß Landschaftsprogramm und Flächennutzungsplan sind die Flächen um die Trabrennbahn Karlshorst nicht zu bebauen. Seit der Wende wurden Flächen der Trabrennbahn für eine Bebauung verkauft, um dadurch die Zukunft der Trabrennbahn zu sichern. Trotzdem wird für immer weitere Freiflächen und Gehölzbestände eine Bebauung vorgesehen. Das betrifft u. a. auch den südlichen Randbereich, der eine Barriere zwischen den Freiflächen im Norden, u. a. mit einem der wenigen Vorkommen des europarechtlich streng geschützten Heldbocks in Berlin, und der im Südosten angrenzenden Wuhlheide. Gerade in Zeiten in denen nach praktischen Maßnahmen für den Klimaschutz gesucht wird, ist eine Versiegelung bzw. Verringerung großer, u. a. als Freizeit- und Erholungsraum genutzter Flächen abzulehnen. Ein wesentlicher Baustein zum Klimaschutz ist eine Reduzierung der Mobilität, vor allem des individuellen Kraftfahrzeugverkehrs. Um dieses Ziel zu erreichen sind wohngebietsnahe Freiflächen notwendig. Gerade jetzt, während der Coronapandemie, aber auch außerhalb dieser Zeit wird der Mangel an Grün- und Freiflächen bzw. der Übernutzung der vorhandenen Flächen in Berlin deutlich. Aus diesem Grund entspricht die weitere Bebauung und Verdichtung der Freiflächen auf der Trabrennbahn Karlshorst in keiner Weise einer nachhaltigen Stadtentwicklung. Auch die Errichtung der Einfamilien- und Reihenhaussiedlung im Nordosten der Trabrennbahn, auf ehemaligem Rennbahngelände, entspricht nicht diesem Ziel. Hier hätte man durch die Errichtung mehrstöckiger Wohngebäude mit großen dazwischenliegenden Grünflächen mehr Bürger*innen Wohnraum, mit einer gleichen oder höheren Wohnqualität bieten können. Von dem Vorhaben sollte Abstand genommen werden. Stattdessen sollte die Aufstockung von Einzelhandel vorangetrieben werden, versiegelte Flächen und ggf. Brachflächen mit geringer Biodiversität für eine Bebauung genutzt werden. Diese Stellungnahme wurde vom NABU Landesverband Berlin in Kooperation mit der Bezirksgruppe Lichtenberg-Hohenschönhausen des NABU erarbeitet.

    Antworten

Schreibe einen Kommentar


The reCAPTCHA verification period has expired. Please reload the page.